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Der Begriff „Legacy Software“ hat in der IT-Welt einen eher schlechten Ruf. Oft wird er gleichgesetzt mit veralteten Systemen, die nur noch mit Mühe am Leben gehalten werden. Doch ist das tatsächlich gerechtfertigt? Wir finden: Nein – zumindest nicht pauschal.

Was versteht man unter „Legacy Software“?

Der Begriff bezeichnet im Kern Software, die schon seit vielen Jahren im Einsatz ist, auf älteren Technologien basiert und nicht (oder nur noch begrenzt) weiterentwickelt wird. Das kann ein individuell programmiertes System sein, das ein Unternehmen seit über 15 Jahren zuverlässig begleitet – oder auch eine komplexe Lösung, die auf veralteter Infrastruktur läuft.

Der entscheidende Punkt: Allein das Alter macht Software nicht „schlecht“. Viele dieser Systeme laufen äußerst stabil, sind bewährt und erfüllen weiterhin zuverlässig ihren Zweck. In vielen Fällen bildet genau diese Software das Rückgrat kritischer Geschäftsprozesse.

Wann wird Legacy Software zum Problem?

Problematisch wird Legacy Software nicht wegen ihres Alters, sondern wegen ihrer Eigenschaften – vor allem dann, wenn:

  • die Wartung schwierig ist, z. B. weil Know-how verloren gegangen ist oder Dokumentation fehlt,

  • Sicherheitsupdates nicht mehr möglich sind, weil es keine Unterstützung für die genutzte Technologie mehr gibt,

  • die Integration neuer Systeme schwerfällt, etwa bei Anbindungen über APIs oder Schnittstellen,

  • das System an technische Grenzen stößt, z. B. bei Performance oder Skalierbarkeit.

In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, über eine Ablösung oder schrittweise Modernisierung nachzudenken – aber eben nicht pauschal, sondern gezielt und mit Bedacht.

Moderne Software ist nicht automatisch besser

Oft wird „modern“ mit „besser“ gleichgesetzt. Doch auch hier lohnt sich ein differenzierter Blick. Moderne Softwarelösungen bringen zweifellos viele Vorteile – flexible Architekturen, bessere Skalierbarkeit, offene Schnittstellen. Gleichzeitig entstehen jedoch neue Herausforderungen:

  • Overengineering: Viele moderne Systeme sind unnötig komplex für einfache Anwendungsfälle.

  • Framework-Overload: Abhängigkeiten, die kaum noch jemand vollständig durchblickt.

  • Sicherheitsrisiken: Umfangreiche Bibliotheken (z. B. in node_modules), die ständig auf Sicherheitslücken überprüft werden müssen.

  • Hohe Einstiegshürden: Entwicklerteams müssen sich in ständig wechselnde Stacks einarbeiten – mit steiler Lernkurve.

Es entsteht schnell ein System, das zwar „neu“ ist, aber weder besser wartbar noch sicherer oder performanter.

Legacy Software verdient eine faire Bewertung

Wir bei TEQneers sind überzeugt: Legacy Software ist nicht automatisch ein Auslaufmodell. Vielmehr geht es darum, jedes System im jeweiligen Kontext zu bewerten:

  • Erfüllt es weiterhin die geschäftlichen Anforderungen?

  • Ist es sicher und stabil im Betrieb?

  • Gibt es genügend Know-how im Team oder extern?

  • Lassen sich zukünftige Anforderungen damit umsetzen?

Erst wenn die Antworten auf diese Fragen negativ ausfallen, ist es an der Zeit, über konkrete Schritte zur Modernisierung nachzudenken.

Unser Ansatz bei TEQneers

Wir begegnen Legacy-Systemen mit Respekt – nicht mit Vorurteilen. Als Softwarepartner mit über 20 Jahren Erfahrung analysieren wir bestehende Systeme sorgfältig, identifizieren Risiken und Potenziale und entwickeln individuelle Strategien: von der gezielten Erweiterung über Refactoring bis hin zu vollständigen Re-Implementierungen. Immer mit klarem Fokus: Substanz erhalten, wo sie sinnvoll ist – modernisieren, wo es notwendig ist.

Denn am Ende zählt nicht, wie alt Software ist – sondern wie gut sie funktioniert.